Wo war der Fehler und wie soll es weitergehen?

In einer Nachbetrachtung musste ich gleich mehrere Fehler feststellen, die dann zum Abbruch führten. Zunächst die Fehleinschätzung, dass ich am ersten Tag besonders fit sein würde und deshalb auch eine eigentlich überlange Strecke schaffen könnte. Gerade am Anfang des Pilgerweges hätte ich kürzere Strecken einplanen müssen, denn wenn ich die bewältigen kann, würde das zur Ermutigung für längere Strecken wirken. Weiter waren alle Trainingsläufe mit einem kleineren Rucksack und entsprechend weniger Gewicht durchgeführt worden. Hinzu kam die Erschwernis, dass ich oft anhalten und die Brille putzen musste, weil sie immer wieder beschlagen war. Alle Übungen waren nicht bei Regen gemacht worden, der mir ansonsten nichts ausmachte, aber eben dazu führte, dass die Brille beschlug.

Meine Entscheidung zum Abbruch halte ich auch nachträglich für richtig. Weitermachen trotz Erschöpfung und Seitenstechen hätte wahrscheinlich gereicht, das erste Tagesziel zu erreichen, aber dann wäre ich am Folgetag mit Sicherheit gescheitert. Nach meiner tiefen Enttäuschung über den Abbruch hat mich meine Verlobte erst wieder aufbauen müssen, was ihr auch gelungen ist. Gleich wurde darüber nachgedacht, wie es jetzt weitergehen soll. Ergebnis: es wird keinen weiteren Versuch geben! Vielmehr soll nur der kleinere Jakobsweg irgendwann gemeinsam versucht werden. Außerdem evtl. andere deutlich kürzere Wanderwege, wahrscheinlich nicht zu Fuß sondern per Rad, in Angriff genommen werden.



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